Er ist seit Jahren wie ein taumelnder Riese: Der insolvente Handelskonzern Galeria Karstadt Kaufhof – von den noch übrigen 92 Filialen stehen laut Medienberichten weitere 16 vor dem Aus. Allein in Berlin sollen drei Filialen dichtmachen – auch die Zentrale in Essen ist betroffen, in Niedersachsen der Standort Oldenburg. Der verbliebene Standort in Hannover vor dem Hauptbahnhof soll offenbar erhalten bleiben.

Wie der Handelsverband laut HAZ-Bericht erklärte, gehöre der Karstadt Kaufhof in Hannover über Jahre zu den umsatzstärksten. Allerdings habe es auch Schwierigkeiten gegeben, weil die Immobilie der zur insolventen Signa-Gruppe gehörte. Zuvor hatten bereits der Kaufhof in der Schmiedestraße und der ehemalige Karstadt in der Georgstraße schließen müssen. Im Januar hatte der Handelskonzern zum dritten Mal Insolvenz beantragen müssen.

Deshalb fürchtet die Stadt offenbar auch noch Probleme bei den Mietverhandlungen. Man habe großes Interesse, dass Hannover wenigstens ein Warenhaus erhalten bleibe, sagte Oberbürgermeister Onay. Es brauche aber faire Mietstrukturen. Im Sinne der eigenen Insolvenz-Bilanzen soll die Signa-Gruppe die Mieten stark in die Höhe getrieben haben.

Martin Prenzler, Chef der Citygemeinschaft, zeigte sich erleichtert und freute sich vor allem für die Belegschaft, die harte Jahre hinter sich hätte.

Auch Wirtschaftsminister Olaf Lies begrüßte den Erhalt des Standorts Hannover. Er galt als kompliziert, weil die Immobilie zur Signa-Gruppe gehörte, die ebenfalls insolvent ist. Die Gewerkschaft ver.di nahm nun den neuen Galeria-Eigentümer in die Pflicht: Aus dem Landesverband hier in Hannover hieß es: Man erwarte, dass in die verbleibenden Filialen entsprechend investiert werde.