Eine Insolvenzwelle könnte durch Niedersachsens Wirtschaft rollen – das befürchtet Ministerpräsident Stephan Weil. Das Jahr 2021 werde sehr schwer für Unternehmen werden. Zwar habe sich der Staat größte Mühe gegeben, Betriebe nicht im Stich zu lassen, sagte Weil dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“, wichtig sei aber, dass die Abschlagszahlungen für die versprochenen Hilfen nun endlich bei den Betroffenen ankämen. Der Ministerpräsident plädierte dafür, die heruntergefahrenen Teile der Wirtschaft so bald wie möglich wiederzubeleben. Zur Finanzierung könnten dann auch Krisengewinner wie der Onlinehandel herangezogen werden. Und auch über eine Vermögenssteuer müsse man sprechen.
Mit Blick auf den schleppenden Impfstart übte Weil scharfe Kritik an der Europäischen Union. Er finde es zwar richtig, dass Impfstoffe gemeinsam beschafft würden. Was er jedoch nicht verstehe, sei, warum bestimmte Vakzine in Europa später zugelassen würden als im Rest der Welt. So sei es von entscheidender Bedeutung, dass man nun so schnell wie möglich die Zulassung für das Serum von AstraZeneca bekomme. Mit diesem Vakzin könnten Tausende Hausärzte in die Impfkampagne einsteigen, was „richtig Schwung in die Sache bringen würde“, so der Ministerpräsident.